Besprechungsraum der Ordination – die Zwei – mit Herz und Hirn

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Chronische Schmerzen

von

Was führt zu chronischen Schmerzen?

  1. Entzündliche oder degenerative Erkrankungen, zum Beispiel: Gelenkschmerzen,
    Kreuzschmerzen

  2. Stress, zum Beispiel: Kopfschmerzen, seltener Bauchschmerzen

  3. Krebserkrankungen, zum Beispiel: Knochenschmerzen bei Absiedlungen

Natürlich gibt es auch andere Ursachen für chronischen Schmerz, diese sind seltener.

Bei der Behandlung chronischer Schmerzen wird oft die Ursache als wenig wichtig erachtet. Im Vordergrund steht die Therapie. Neben Physio- und Psychotherapie werden oft Medikamente, Schmerzpumpen und vielleicht sogar Operationen erwogen. Weil die Schmerzen so schwer zu behandeln sind, kommen die stärksten Schmerzmedikamente d.h. morphinhaltige (der Droge Heroin verwandt) Mittel zum Einsatz. Allerdings hat sich in den letzten Jahrzehnten herausgestellt, dass auch diese modernen opiathaltigen Mittel abhängig machen.

Gewöhnlich muss dann die Dosis alle drei Monate gesteigert werden, um eine Wirkung zu erzielen. Denn die Rezeptoren an den Zellen vermehren sich und so braucht es eine größere Menge an Wirkstoff um die Schmerz lindernde Wirkung zu erzielen. Die Nebenwirkungen sind fatal, d.h. es kann tödlich enden. Denn nicht nur der Verstand und die Wachheit sondern auch das Atemzentrum wird verlangsamt. Eine noch größere Gefahr entsteht durch eine Hinzufügen von Beruhigungs/Schlafmittel, die einen Valium (Benzodiazepin) ähnlichen Wirkstoffe enthalten.

Nach 50-100.000 Todesfällen pro Jahr in den USA wurde dort der Notstand ausgerufen. Viele morphinhaltige Medikamente wurden verboten. Die Pharmaindustrie wurde ähnlich der Tabakindustrie in großem Stil bestraft, denn die Werbung hatte zum übergroßen Einsatz und Verbreitung der Mittel beigetragen.

„Die Heilung liegt beim Patienten.“ Dieser Satz sagt, dass Therapeuten den Patienten unterstützen, aber die Genesung mit dem Willen und Bewusstsein des Kranken verbunden ist. Bei chronischen Schmerzen gibt es ein Schmerzgedächtnis. Es ist eine Erwartungshaltung, die die Reize, die nicht unbedingt schmerzhaft sein müssen, falsch einordnet. Antidepressiva werden eingesetzt um diese Erwartungshaltung günstig zu beeinflussen. Mittel aus der Epilepsie können die Nervenleitgeschwindigkeit verlangsamen und so helfen, die Reize anders zu werten. Bei klassischen Schmerzmitteln geht es zumeist um eine antiinflammarorische (entzündungshemmende) Wirkung z.B: Aspirin, Ibuprofen, Voltaren, Paracetamol. Auch Novalgin (Metamiazol) greift nicht direkt in das Schmerzgedächtnis ein.

Durch das eigene Bewusstsein, d.h. eine neue innere Haltung (vielleicht Akzeptanz?) und vor allem weniger Angst vor dem Schmerz oder der gefährlichen Ursachen des Schmerzes kann die Intensität des Schmerzes gemindert werden. Daher ist es wichtig die Ursache des Schmerzes zu kennen um Angst effekiv ausräumen zu können. Letztendlich gibt es am Ende des Lebens aber Erkrankungen, die unheilbar und schmerzvoll sind, dann ist es gerechtfertigt mit Opiaten/Morphin und starke Beruhigungsmittel Schmerzfreiheit zu erreichen. Ganz wichtig ist es, die Hoffnung auf die Erfüllung der eigenen Wünsche und Aufgaben des Patienten zu erhalten. Es ist letztendlich die Lebensfreude, die den chronischen Schmerz verkleinern oder gar „heilen“ kann

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